Do 15.Mai. 16:00 - 18:00 Uhr
Café international
Fr 16.Mai. 19:00 - 22:00 Uhr
Frauentanzabend
Stiftshof Sindelfingen, Stiftstraße 4
Do 22.Mai. 16:00 - 18:00 Uhr
Café international
Do 29.Mai. 16:00 - 18:00 Uhr
Café international
Do 05.Jun. 16:00 - 18:00 Uhr
Café international
Do 12.Jun. 16:00 - 18:00 Uhr
Café international
Fr 13.Jun. 13:00 - 20:00 Uhr
internationales Straßenfest
Sa 14.Jun. 13:00 - 20:00 Uhr
internationales Straßenfest
So 15.Jun. 13:00 - 20:00 Uhr
internationales Straßenfest
Do 19.Jun. 16:00 - 18:00 Uhr
Café international
Do 26.Jun. 16:00 - 18:00 Uhr
Café international
Do 03.Jul. 16:00 - 18:00 Uhr
Café international

Am 28.4.2015 fand um 19.30 Uhr in der Stadthalle Sindelfingen

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der Stadt

oder direkt in dieser Presseinfo

Finden Sie hier einen Artikel der Kreiszeitung über die Veranstaltung

 

30.04.2015

Nüssstrasse

"Jetzt sehen wir's doch mal positiv!"

Landkreis und Stadt informierten über die Flüchtlingsunterbringung in Sindelfingen - Alfred Schmid: "Große Hilfsbereitschaft"

                       

Der Kreis plant, die Rappenbaumschule ab Mai mit Asylbewerbern zu belegen. In der Nüssstraße sollen ab Juni Flüchtlinge einziehen. Das sagte Jochen Hirneise, zuständig für die Unterbringung und Leistungsgewährung im Amt für Migration und Flüchtlinge des Landkreises, bei einer Informationsveranstaltung in der Stadthalle.

VON WERNER HELD

SINDELFINGEN. 140 Flüchtlinge weist die Landeserstaufnahmestelle in Karlsruhe dem Landkreis Böblingen derzeit jeden Monat zu. Diesem stehen bisher 1000 Wohnplätze in Gemeinschaftsunterkünften zur Verfügung. Bis zur Jahresmitte sollen es 1500, im Dezember 2000 sein, erklärte Alfred Schmid, der Kreisdezernent für Bildung und Soziales, rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörern am Dienstagabend im kleinen Saal der Stadthalle. Die Zeit drängt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass bis in ein paar Monaten mehr Flüchtlinge in die Bundesrepublik und damit auch in den Raum Böblingen strömen als derzeit prognostiziert.

Alfred Schmid ist sicher: "Wir bringen das hin, denn wir leben im Wohlstand." Er erinnerte an die Zeit vor 70 Jahren, als als Folge des Zweiten Weltkrieges Millionen von Flüchtlingen aus dem Osten in das zerstörte Deutschland drängten. In den ersten zwei Jahren nach Kriegsende habe der Kreis 27000 Menschen unterbringen müssen. Bis 1958 erhöhte sich die Zahl der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge auf 58000. "Sie haben zu unserem Wirtschaftswunder beigetragen", blickte Schmid zurück.

Der Sozialdezernent rief auch in Erinnerung, dass Baden-Württemberg im Jahr 1991 52000 Asylbewerber hat unterbringen müssen - "und noch einmal so viele Spätaussiedler". 2014, zog er einen Vergleich, kamen 30000 Asylbewerber ins Ländle, in diesem Jahr wird mit 40000 gerechnet. Für deren "vorläufige Unterbringung" sind die Stadt- und Landkreise zuständig. "Vorläufig", erklärte Schmid, heißt für die Zeit, bis das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge über die Asylanträge entschieden hat, längstens aber für 24 Monate. Danach werden die Asylbewerber der Obhut der Kommunen übergeben.

An 18 Standorten hat das Landratsamt Gemeinschaftsunterkünfte zur vorläufigen Unterbringung von Flüchtlingen geschaffen. Sindelfingen, die größte Stadt im Kreis, ist bislang nicht dabei. Doch die Planungen laufen: In die Rappenbaumschule Darmsheim/Dagersheim sollen demnächst 100 Menschen einziehen. Im Juni kann das ehemalige Labor- und Verwaltungsgebäude Nüssstraße 5 mit 150 Flüchtlingen belegt werden. Ebenso viele können frühestens ab Juli ins Hotel Ritter in der Calwer Straße einziehen, das der Landkreis jüngst gekauft hat. Der Umbau des Hotels Panda in Darmsheim und der Bau einer Unterkunft in der Magstadter Straße in Maichingen stehen ebenfalls bevor. Und als Notunterkunft hat der Kreis die Sporthalle der Gottlieb-Daimler-Schule 2 in der Hinterhand.

Jochen Hirneise betonte, dass der Landkreis die Flüchtlinge dezentral unterbringe. Maximal 180 Personen würden an einem Standort (zusammen-)leben. Gute Erfahrungen habe er damit gemacht, Wohnheime mit einer Mischung aus Menschen unterschiedlicher Nationalität, aus Familien und Alleinstehenden zu belegen. Für jeweils 140 Asylbewerber stelle der Kreis einen Heimleiter und eine sozialpädagogische Fachkraft ein. Diese können von Heimbewohnern unterstützt werden, die ein paar Euro verdienen wollen. "Die Bewohner haben ein hohes Maß an Interesse, dass alles gut läuft", versuchte Hirneise Bedenken von Nachbarn zu zerstreuen, dass in den Wohnheimen alles drunter und drüber gehe. "Es gibt dort keine Probleme, die es nicht überall gibt, wo viele Menschen zusammenleben", versicherte er.

Café International ab nächster Woche

Alfred Schmid und Jochen Hirneise hoben die große Zahl von Ehrenamtlichen hervor, die dazu beitragen wollen, dass sich die Flüchtlinge in Deutschland willkommen fühlen. "Die Hilfsbereitschaft war noch nie so groß", sagte Schmid. Auch in Sindelfingen, Darmsheim und Maichingen haben sich Flüchtlings-Arbeitskreise gebildet, die am Dienstagabend Werbung für ihre Sache machten. In der Veranstaltung bot ein Besucher seine Hilfe an. "Man kann alles negativ sehen", redete er Skeptikern ins Gewissen. "Jetzt sehen wir's doch mal positiv!"

Doch nicht alle Nachbarn des Gebäudes Nüssstraße 5 und des Hotels Ritter haben diese Gelassenheit. "Alle sprechen über die Flüchtlinge. Aber wer kümmert sich um die Ängste und Probleme der Nachbarn?", klagte eine Anwohnerin der Calwer Straße. Und sie schob nach: "Wann bekommen wir das Geld für den Wertverlust ausbezahlt, den unsere Eigentumswohnungen erleiden?" Hans-Georg Burr, der Leiter des Amts für soziale Dienste der Stadt, versicherte, dass die Sorgen der Nachbarschaft sehr wohl ernst genommen würden. Bei konkreten Anliegen könne man sich an die Heimleitung oder die Stadtverwaltung wenden. Im Übrigen geht Burr davon aus, dass Immobilien keine Wertminderung erleiden, bloß weil ein Flüchtlingswohnheim in der Nähe steht.

Pfarrer Martin Frank, der Sprecher des AK Asyl, lud alle, die mit Flüchtlingen in Kontakt kommen wollen, zum Café International ein, das ab der kommenden Woche jeweils donnerstags von 16 bis 19 Uhr im CVJM-Haus in der Seestraße stattfindet.

Wenn Sie unsere Arbeit finanziell unterstützen möchten, werden Sie Mitglied des Födervereins.
Oder spenden Sie an den Förderverein Arbeitskreis Asyl Sindelfingen
IBAN: DE4360350130
BIC  : BBKRDE6BXXX
Wir sind als gemeinnützig anerkannt. Spenden und Mitgliedsbeiträge sind steuerlich absetzbar.
Bis zur Spendenhöhe von 200€ genügt als Nachweis der Einzahlungsbeleg bzw. Kontoauszug.
Für Beträge ab 200 Euro schicken wir eine Zuwendungsbestätigung, bitte bei Verwendungszweck SPENDE und die Postadresse angeben.

So erreichen Sie uns:

 
 
 
FB f Logo blue 29
 

 
 
 
 
 
 

 
 
Wenn Sie bei uns mitarbeiten möchten, setzen Sie sich bitte mit dem entsprechenden Ansprechpartner in Verbindung.
 
 
Wollen Sie die Geflüchteten durch Sachspenden oder durch einmalige Aktionen unterstützen, melden Sie sich bitte über dieses Kontaktformular bei uns.